Das Bundeskartellamt trauert um seinen früheren Vizepräsidenten Dr. iur. Kurt Stockmann, der am 8. Juni 2024 im Alter von 84 Jahren verstorben ist.

Dr. Kurt Stockmann studierte Rechtswissenschaften in Berlin, Freiburg und London. Am 01.12.1970 trat er in das Bundeskartellamt ein. Er begann seine Tätigkeit als Hilfsreferent in der Rechtsabteilung (Internationale Wettbewerbsbeschränkungen) und wurde dort nach nur dreijähriger Amtszugehörigkeit zum Referatsleiter ernannt. Während seiner Laufbahn leitete er zwei weitere Referate (Internationale Wettbewerbsfragen und Kartelle), wurde Beisitzer und in der Folgezeit Vorsitzender in vier Beschlussabteilungen (u. a. Metalle, Maschinenbau und Presse) sowie im damaligen Vergabeüberwachungsausschuss des Bundes. Damit gilt er als Wegbereiter des Vergaberechts und der heutigen Vergabekammern beim Bundeskartellamt. Im Jahr 1996 wurde Dr. Kurt Stockmann Vizepräsident des Bundeskartellamtes. Zwischenzeitlich war er zudem Vorsitzender des Wettbewerbsausschusses der OECD. Im Jahr 2004 trat er in den Ruhestand.

Sein außergewöhnliches Engagement für internationale Wettbewerbsfragen führte Dr. Kurt Stockmann nach seiner aktiven Dienstzeit fort. Er war als Berater, Experte und Fürsprecher für den Wettbewerb in zahlreichen Ländern aktiv etwa in Armenien, der Ukraine, in Kroatien, Polen, Georgien, Algerien oder Mazedonien. Im Rahmen seiner wissenschaftlichen Tätigkeit verfasste er zahlreiche, vielbeachtete Beiträge zum Kartellrecht und speziell im Schnittfeld zwischen Kartell- und Vergaberecht. Er warb besonders für die Unabhängigkeit des Bundeskartellamtes und seiner Spruchkörper.

Das Bundeskartellamt wird Dr. Kurt Stockmann als brillanten Kartelljuristen, Pionier des Vergaberechts und als beispielhafte Persönlichkeit des Amtes und in der Kartellrechtswelt in Erinnerung behalten und ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.