Übernahme von Rupp + Hubrach durch Essilor freigegeben
05.08.2003
Das Bundeskartellamt in Bonn hat das Vorhaben der zur Essilor-Gruppe gehörenden Invoptic S.A., Provins, Frankreich, sämtliche Anteile an der Rupp + Hubrach GmbH & Co. KG, der Rupp + Hubrach Beteiligungsgesellschaft mbH, der Rupp + Hubrach Optik GmbH, der Rupp + Hubrach Entwicklung und Verfahrenstechnik GmbH und der Rupp + Hubrach Verwaltungsgesellschaft, sämtlich mit Sitz in Bamberg, zu erwerben, freigegeben.
Durch den Zusammenschluss kommt es auf den betroffenen inländischen Produktmärkten für Brillengläser aus Kunststoffen und Mineralglas zwar zur Kumulation der Marktanteile der Zusammenschlussbeteiligten, die damit - nach Marktanteilen - künftig entweder die führende oder die zweite Position auf den relevanten Märkten einnehmen werden.
Doch kommt es sowohl unter dem Gesichtspunkt einer möglichen Einzelmarktbeherrschung als auch unter dem einer oligopolistischen Marktbeherrschung im Ergebnis nicht zur Entstehung oder Verstärkung einer beherrschenden Marktstellung. Soweit Essilor/ Rupp + Hubrach künftig eine nach Marktanteilen führende Position auf einem betroffenen Markt einnehmen wird, bleibt die neue Gruppierung weiterhin dem wesentlichen Wettbewerb der anderen großen Hersteller von Brillengläsern (Rodenstock, Zeiss, Hoya) aber auch von kleineren Anbietern ausgesetzt. Eine überragende Marktstellung wird nicht entstehen. Dies gilt auch für die Gruppe der führenden Brillenglashersteller insgesamt. Zwar verengt sich die Zahl der großen Hersteller und damit die oligopolistische Struktur, jedoch wird der zwischen den führenden Herstellern vor dem Zusammenschluss bestehende wesentliche Preis-, Konditionen- und Innovationswettbewerb weiterhin wirksam bleiben, so dass die Entstehung eines wettbewerbslosen Oligopols nicht zu erwarten ist. Außerdem sind die führenden Anbieter auch künftig dem Wettbewerb kleinerer Anbieter und der Nachfragemacht großer Optiker-Filialisten und –Einkaufsgemeinschaften ausgesetzt, die einem wettbewerbsbeschränkendem Verhalten der Anbieter wirksam begegnen können.
Das Vorhaben war daher freizugeben.