Monitoringbericht 2007 vorgestellt Kurth: „Netzkostenanteil am Strompreis sinkt von 38,6 auf 31,5 Prozent“

07.11.2007

Die Bundesnetzagentur hat heute in Bonn den Monitoringbericht 2007 zum deutschen Strom- und Gasmarkt der Öffentlichkeit vorgestellt und auf ihrer Internetseite www.bundesnetzagentur.de veröffentlicht. Der Bericht zeigt die erzielten Fortschritte sowie die noch bestehenden Defizite bei der Umsetzung
der Vorgaben des Energiewirtschaftsgesetzes und der entsprechenden Verordnungen auf.

Matthias Kurth, Präsident der Bundesnetzagentur, hob die Absenkung der Netzentgelte im Strom- und Gasbereich aufgrund der Kürzung der beantragten Netzkosten durch die Regulierungsbehörden hervor.

Zum Stichtag 1. April 2007 sind die durchschnittlichen Stromnetzentgelte für Haushaltskunden innerhalb eines Jahres von 7,3 ct/kWh auf ca. 6,3 ct/kWh gesunken. Damit hat sich der Anteil der Stromnetzentgelte am Endpreis für Haushaltskunden von ca. 38,6 Prozent auf ca. 31,5 Prozent verringert. „Die Erhebungsdaten belegen, dass die gesunkenen Netzentgelte zwar zu einer Dämpfung des Preisanstiegs führen konnten, nicht jedoch zu einer Preisreduzierung. Denn das Einzelhandelspreisniveau im Strom- und Gasbereich ist angestiegen, die Strompreise im Haushaltsbereich wurden im Mittel um etwa 6 Prozent, die Gaspreise um ca. 1,8 Prozent erhöht“, so Kurth. Im Strommarkt ist im Berichtsjahr 2006 bezogen auf die Verteilernetze eine Lieferantenwechselquote von knapp 8 Prozent festzustellen. Matthias Kurth: „Für 2007 zeichnet sich aber eine deutliche Steigerung der Zahl der Lieferantenwechsel im Strombereich ab.“ Im Gasbereich betrug die Lieferantenwechselquote bezogen auf die Entnahmemenge im Jahr 2006 nur ca. 1,3 Prozent. „Mit der Durchsetzung des neuen Gasnetzzugangsmodells - des sog. Zweivertragsmodells - ab dem 1. Oktober 2007 haben wir jedoch die zentrale Voraussetzung für mehr Wettbewerb geschaffen. Somit dürfte es in der nächsten Zeit auch im Gasmarkt zu deutlichen Veränderungen kommen“, betonte Präsident Kurth.

Der Bericht macht ferner deutlich, dass weder der Bau konventioneller Kraftwerke noch der Ausbau der deutschen Stromnetze im notwendigen Umfang vorankommen. Matthias Kurth appellierte: „Wenn es hier nicht von allen Beteiligten zu verstärkten Anstrengungen kommt, könnte dies die Versorgungssicherheit mittelfristig tangieren. Die Schaffung eines ausreichenden „Überangebots“ beim Strom durch Zubau von Erzeugungs- und Leitungskapazität ist eine wichtige Voraussetzung für Wettbewerb und funktionierenden Handel.“