Deutsch-Französischer Wettbewerbstag

15.11.2024

Heute fand in Paris der 9. Deutsch-Französische Wettbewerbstag der Autorité de la concurrence und des Bundeskartellamtes statt. Die Veranstaltung wird von den beiden Wettbewerbsbehörden alle zwei Jahre im Wechsel ausgerichtet und bietet eine Plattform für den Austausch über Themen von gemeinsamem Interesse. Beim diesjährigen Treffen lag der Schwerpunkt auf künstlicher Intelligenz und Wettbewerbsfragen im Einzelhandel. Außerdem gab es einen Policy Talk aus europäischer Perspektive.

Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamtes: Der Deutsch-Französische Wettbewerbstag ist Spiegelbild der langjährigen hervorragenden Zusammenarbeit unserer Behörden. Bei den Diskussionen wurde wieder einmal deutlich, dass beiden Wettbewerbsbehörden im Tagesgeschäft sehr ähnliche Problemstellungen begegnen. Indem wir in den Dialog treten und uns austauschen, können wir unser Verständnis hinsichtlich wichtiger Wettbewerbsfragen verbessern und schneller Lösungen finden.

Benoît Cœuré, Präsident der Autorité de la concurrence: Der Deutsch-Französische Wettbewerbstag bietet eine einmalige Gelegenheit zur Diskussion gemeinsamer Herausforderungen. Der anregende Austausch heute hat gezeigt, wie wichtig dieser Dialog ist. Die enge Partnerschaft zwischen dem Bundeskartellamt und der Autorité de la concurrence ist ein Grundpfeiler der wirksamen Durchsetzung von Wettbewerbsvorschriften in Europa und wichtiger denn je angesichts der drängenden Herausforderungen, vor denen Europa steht. Ich bin stolz auf das fortwährende Vertrauen und die langjährige Zusammenarbeit, die unsere Beziehung prägen.“

Die Konferenz, an der mehr als hundert französische und deutsche Wettbewerbsexpertinnen und -experten teilnahmen, darunter Vertreterinnen und Vertreter aus der Anwaltschaft, der Richterschaft, der Wissenschaft, von Regulierungsbehörden und Ministerien sowie von Unternehmen und Wirtschaftsverbänden, bot den hochrangigen Panelteilnehmerinnen und ‑teilnehmern Gelegenheit zum Meinungsaustausch über die bedeutendsten Entwicklungen in den jeweiligen Bereichen.

Diskutiert wurde u.a. im Rahmen von zwei Round Tables: Beim ersten Round Table, der zukunftsorientiert ausgerichtet war, lag der Fokus auf den Herausforderungen rund um den Vormarsch der künstlichen Intelligenz, der in den letzten Jahren ins Zentrum der öffentlichen und wirtschaftlichen Debatte gerückt ist. Beim zweiten Round Table wurden Wettbewerbsansätze für die Wertschöpfungsverteilung im Einzelhandel in Deutschland und Frankreich diskutiert, wobei sowohl auf die verschiedenen geltenden Vorschriften als auch auf die tatsächlich beobachteten Praktiken sowie das Verhalten der Marktteilnehmenden eingegangen wurde.

Das Programm des Deutsch-Französischen Wettbewerbstags wurde erstmalig durch einen Policy Talk ergänzt, bei dem zwei prominente Mitglieder des Europäischen Parlaments, Andreas Schwab und Stéphanie Yon-Courtin, auf die Präsidenten der Autorité und des Bundeskartellamts, Benoît Cœuré und Andreas Mundt, trafen. Vor dem Hintergrund des Draghi-Berichts diskutierten diese über die Agenda der europäischen Institutionen, ihre Unterstützung der europäischen Wettbewerbspolitik sowie eigene Prioritäten.

Am Vortag der Konferenz trafen sich Vertreterinnen und Vertreter der Autorité de la concurrence mit einer Delegation des Bundeskartellamtes, um in einem informellen Rahmen Themen von gemeinsamem Interesse für die beiden Behörden intern zu besprechen. Durch eine Vertiefung der Zusammenarbeit und die Entwicklung gemeinsamer Konzepte zur Aufgabenwahrnehmung mit Blick auf die sich wandelnden rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen schafft ein derartiger Austausch eine solide Grundlage für die weiterhin enge Zusammenarbeit auf europäischer Ebene und trägt maßgeblich zur Stärkung der bilateralen Beziehung zwischen den beiden Behörden bei.

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